Die Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen hat sich in den letzten Jahren dynamisch weiterentwickelt. Neben neuen aussagekräftigen bildgebenden Verfahren gibt es nun zahlreiche innovative interventionelle Behandlungen als minimal-invasive Therapie. Sie kommen mit kleinsten Schnitten aus und sind daher besonders schonend.
Demographische und epidemiologische Daten weisen darauf hin, dass die Bedeutung von Gefäßerkrankungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiter anwächst. Dabei treffen wir zunehmend auf schwerstkranke Patienten, weshalb interdisziplinäre Behandlungsansätze immer stärker in den Vordergrund treten. Mit der Etablierung der Gefäßchirurgie stellen sich die DR. ERLER KLINIKEN dieser Herausforderung.
Woher kommt die Schaufensterkrankheit?
Die Schaufenstererkrankung (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK) wird durch Arteriosklerose – umgangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt – hervorgerufen. Sie hat ähnliche Risikofaktoren wie der Herzinfarkt: Alter, männliches Geschlecht, Bluthochdruck und Rauchen sind die mit Abstand bedenklichsten Konstellationen bei der Entwicklung einer Gefäßerkrankung. Durch die zunehmende Verengung von Arterien, also den Blutgefäßen, die das Gewebe mit Sauerstoff versorgen, kommt es beim Laufen typischerweise zu Schmerzen in der Wadenmuskulatur. Diese zwingen den Menschen stehen zu bleiben – quasi ins Schaufenster zu blicken –, um nach einer Erholungszeit schmerzfrei weitergehen zu können.
Wie können wir die Schaufensterkrankheit behandeln?
Engstellen oder gar Verschlüsse der Schlagadern (Arterien) lassen sich mit Bypässen – künstlichen Umgehungsstraßen für das Blut – während einer Operation oder mit Ballons und Gefäßstützen (Stents) minimal-invasiv aufdehnen. Seit Juni 2021 können unsere Patientinnen und Patienten die Spezialsprechstunde Gefäßmedizin/ Gefäßchirurgie mit modernster Diagnostik nutzen. Minimal-invasive Eingriffe erfolgen mittels eines modernen 3D-C-Bogens als Röntgenkontrolle während des Eingriffes. Ab Sommer 2022 steht uns zudem ein moderner Hybrid-OP zur Verfügung. In Kooperation mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Wirbelsäulenchirurgie bieten wir auch in oft „hoffnungslosen“ Fällen eine Therapie an, bei der mithilfe einer kleinen Elektrode die Durchblutung durch „Nervenmodulation“ am Rückenmark verbessert werden kann.
Das Ziel jeder Therapie ist die Zurückgewinnung der mobilen Lebensqualität und das Vermeiden einer Amputation. Gerne stehen wir auch für Zweitmeinungen zur Verfügung.

Was ist ein 3D-C-Bogen?
Dieses moderne Bildgebungsverfahren hat einen C-förmigen Aufbau, in dem ein Röntgenstrahler und ein Bildempfänger verbunden sind, und ist sehr flexibel. So können wir den Patienten während eines minimal-invasiven Eingriffs dreidimensional aus fast jedem Winkel durchleuchten, ohne dass wir ihn maßgeblich bewegen müssen.
UNSERE KLINIK FÜR VISZERAL- UND GEFÄSSCHIRURGIE
Wir sind eine hochspezialisierte Fachklinik. Unser Schwerpunkt in der Viszeralchirurgie ist die Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und des Enddarms inklusive Metastasenchirurgie an Leber und Lunge. Alle Tumorpatienten werden im interdisziplinären Tumorboard vorgestellt.
In der Gefäßchirurgie haben wir besondere Expertise bei peripheren Gefäßerkrankungen (z.B. Schaufenstererkrankung). Ergänzt wird unser Angebot durch die Shuntchirurgie bei Dialysepatienten.
Wann immer es die Diagnose erlaubt, erfolgen Operationen minimal-invasiv.
SPEZIALSPRECHSTUNDE GEFÄSSMEDIZIN/ GEFÄSSCHIRURGIE JEDEN FREITAG
Termine unter 0911/ 27 28-380, -381 Privatsprechstunde nach individueller Vereinbarung
ZERTIFIZIERUNG ZUM KOMPETENZZENTRUM FÜR CHIRURGISCHE KOLOPROKTOLOGIE
Seit 12. Januar 2022 ist die Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie der DR. ERLER KLINIKEN ein Kompetenzzentrum für chirurgische Koloproktologie – und damit eines von 54 Zentren in ganz Deutschland, die von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) in diesem Bereich zertifiziert worden sind.
Die Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie bietet im nationalen Qualitätsreport der Fachgesellschaft DGAV eine weit überdurchschnittliche Qualität für ihre Patienten an. Ein Hauptanliegen von Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Kleemann und seinem Team sind minimal-invasive, besonders schonende Operationen. Insbesondere bei Enddarmkrebs ist die Rate dieser Eingriffe herausragend.
Bereits seit Juni 2021 findet zweimal pro Woche eine Indikationssprechstunde für Erkrankungen des Enddarmes, des Afters und bei Entleerungsstörungen statt. Eine eigenständige Einheit für chirurgische Endoskopie und Sonographie inklusive endorektalem Ultraschall runden das Spektrum in der Diagnostik und der Therapie ab.
Ab 2022 bietet die Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie zweimal jährlich zertifizierte Fortbildungen für Ärzte unter dem Dach der DGAV in Nürnberg an. Als Regionalleiter der Stiftung LebensBlicke engagiert sich Prof. Kleemann weiterhin für die Vorsorge und Früherkennung von Dick- und Enddarmkrebs.
Übrigens: Nicht alle Probleme am After sind Hämorrhoiden. Und das Sitzen auf kalten Steinen führt nicht dazu, auch wenn der Volksmund dies behauptet – im Gegenteil, jeder Mensch hat für den Feinschluss am After Hämorrhoidalpolster, die nur bei einer Vergrößerung Beschwerden verursachen und behandelt werden sollten.
„Proktologische Erkrankungen sind auch im 21. Jahrhundert oft noch ein Tabuthema. Nässen, Jucken, Brennen am Po gehören ebenso dazu wie Probleme bei der Stuhlentleerung. Aber auch die Stuhlinkontinenz, also genau das Gegenteil, führt häufig zu sozialer Isolation. Dabei ist der Großteil der proktologischen Erkrankungen sehr gut behandelbar, es existieren eine Fülle von Leitlinien, national wie international.“
Prof. Dr. med. Markus Kleemann,
Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie
WAS BEDEUTET DIESE ZERTIFIZIERUNG?
Zertifizierte Zentren für chirurgische Koloproktologie befassen sich evidenzbasiert und leitliniengerecht mit der chirurgischen Behandlung von Erkrankungen des Kolons, Rektums, Sphinkterapparates und des Beckenbodens.
UNSERE SPEZIALSPRECHSTUNDEN
MO: Proktologie, Enddarmleiden und Beckenbodenstörungen, Bauchwand-, Nabel- und Leistenbrüche
DI: Allgemeinchirurgie, Proktologie, Enddarmleiden und Beckenbodenstörungen
MI: Darmkrebs/ Onkologie, Refluxsprechstunde/ oberer Gastrointestinaltrakt
DO: Darmkrebs/ Onkologie, endokrine Chirurgie
FR: Periphere Gefäßmedizin
Termine unter 0911/ 27 28-380, -381
Privatsprechstunden montags und mittwochs sowie nach individueller Vereinbarung