
Schaufensterkrankheit
Befinden sich die Verengungen oder Verschlüsse durch die Arterienverkalkung im Bereich der Oberschenkelschlagader, kann es notwendig sein, zur Verbesserung oder Wiederherstellung der Durchblutung, einen Bypass von der Leiste bis jenseits der verschlossenen Schlagader anzulegen. Der untere Wiederanschluss des Bypasses kann je nach Erfordernis oberhalb oder unterhalb des Kniegelenkes oder auch noch weiter fußwärts notwendig sein. Hierfür gibt es Kunststoffprothesen. Das bessere Material ist aber die körpereigene große Rosenvene, die das beste Bypassmaterial darstellt.
Ziel unserer Bemühungen ist nicht nur eine Verbesserung der schmerzfreien Gehstrecke bei der Schaufenstererkrankung, sondern langfristig auch immer der Beinerhalt.
Wann immer möglich bevorzugen wir minimal-invasive Therapieverfahren, im Fachjargon „Endovaskuläre Chirurgie“ benannt. Hier werden mittels aufpumpbaren Ballons oder künstlichen Gefäßstützen, sogenannten „Stents“ dauerhaft Gefäßverengunegn oder –verschlüsse erweitert. Die Durchblutung wird damit verbessert.

Ports, PIC- und Demerskatheter (Vascular Access Surgery)
Als Dienstleistungen für andere Fachdisziplinen wie der Krebsheilkunde (Onkologie) und der Nierenheilkunde (Nephrologe) führen wir in einem spezialisierten Team dauerhafte Zugänge zum Gefäßsystem durch. Am häufigsten sind hierbei sog. Port-Systeme zur Chemotherapie, in einigen fällen auch zur parenteralen Ernährung in häuslichen Bereich, also Ernährung über die Vene. In selteneren Fällen oder auf Patientenwunsch führen wir auch die im europäischen Ausland sehr häufig durchgeführten PIC-Katheranlagen durch.
Bei Patienten mit der Notwendigkeit zur dauerhaften oder vorübergehenden Blutwäsche (Dialyse) führen wir auch die Anlage von Demerskathetern durch.
Alle diese genannten Gefäßzugange sind reversibel. Eine Anlage erfolgt in der Regel ambulant in lokaler Betäubung. Alle Eingriffe werden in enger Absprache mit ihrem dauerhaft behandelnden Arzt vorgenommen.

Shuntchirurgie bei Niereninsuffizienz/ Dialyse
Der Shunt als unmittelbarer Gefäßzugang ist für den Dialyse-Patienten von allergrößter Bedeutung - sowohl für die Durchführung der Nierenersatztherapie wie auch den Erhalt der Lebensqualität. Eine erfolgreiche Shuntanlage (und Shuntrevision) beruht auf einer optimalen Planung, Operation und anschließender qualitativ hochwertiger Nachsorge. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass Komplikationen im Verlauf bei fast jedem Dialysepatienten auftreten und nur eine schnellstmögliche Versorgung den Gefäßzugang erhalten kann. Probleme mit dem Gefäßzugang sind vielfältig und umfassen beispielsweise akute Shuntverschlüsse, Infektionen und nicht oder nur unzureichend laufende Dialysekatheter, die alle eine reibungslose Dialyse erschweren oder unmöglich machen. Die Therapie dieser Shunt- und Katheterprobleme setzt eine sehr enge interdisziplinäre Zusammenarbeit voraus.
Durch die interdisziplinarität mit der eigenen Bauchchirurgie bieten wir auch die offene und minimal-invasive Anlage von Peritonealdialyskathetern für die Heimdialyse an. Sprechen Sie bitte Ihren Nephrologen oder uns an. In unser Spezialsprechstunde für Gefäßmedizin jeden Freitag informieren wir Sie gerne weiter.

Eingriffe an der Halsschlagader
Bei der Carotisstenose handelt es sich um eine Verengung der inneren, hirnversorgenden Halsschlagader. Etwa 15% der über 70 jährigen haben eine nachweisbare Carotisstenose, die häufig als Zufallsbefund bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt wird. Liegt eine höhergradige (<70%) Verengung vor, so besteht ein erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns.
Hierbei kommt es im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Schädigung des Gehirngewebes, aufgrund des Sauerstoffmangels. Ungefähr 200.000 Bundesbürger erleiden jährlich einen Schlaganfall. Frühe Warnsymptome eines Schlaganfalls können plötzlich einsetzende und vorübergehende Sehstörungen, Sprachstörungen, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen der Arme oder Beine sein, bei deren Auftreten eine sofortige medizinische Abklärung erfolgen muss.
Wir führen die Operation in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durch. Bei der Operation wird die Halsschlagader über einen kleinen Schnitt am Hals freigelegt und die Verkalkung ausgeschält. Je nach Befund wird zur Rekonstruktion anschließend eine Patchplastik (Kunststoffflicken) durchgeführt oder das abgetrennte Gefäß direkt wieder angenäht (Eversions-TEA). Während der Operation wird die Gehirndurchblutung kontinuierlich kontrolliert, um Durchblutungsstörungen rechtzeitig zu erkennen.
Operative Eingriffe an der Halsschlagader waren die ersten Eingriffe in Deutschland die qualitätsgesichert erfolgen müssen.

Diabetisches Fußsyndrom und chronische Wunden
Die Wundtherapeuten der Kliniken Dr.Erler verfügen über detaillierte Kenntnisse in allen gängigen Standards der Wundversorgung. Damit eine gründliche und erfolgversprechende Wundtherapie jederzeit gewährleistet ist, stehen sämtliche gängigen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Alle Wundversorgungsstandards werden dabei eingehalten. Um dies zu erreichen arbeiten in unserem Krankenhaus speziell weitergebildete Wundexperten, die sowohl die Wundversorgung vornehmen als auch die pflegerischen Mitarbeiter in unserem Krankenhaus regelmäßig schulen und fortbilden. Neben jahrelanger Erfahrung verfügen sie über ein umfangreiches Fachwissen, wie die individuelle Wundversorgung umgesetzt wird.
Spezielle Eingriffe bei chronischen Wunden können zusätzlich in unserer plastischen Chirurgie erfolgen.
Größter Wert wird darauf gelegt, dass professionelle Wundbehandlung nach einem stationären Aufenthalt auch ambulant fortgeführt wird. Hier bietet das DR. ERLER MVZ die Möglichkeit, die Verbandsbehandlung fortzuführen zu lassen.