Die neuen Chefärzte der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin stellen sich vor

„Wir verstehen uns als Einheit mit der Power von zwei Chefärzten“

Nächster Generationswechsel in der Erler-Klinik: Zum 1. Dezember 2018 übernahmen Dr. med. Kathrin Hasemann und Dr. med. Wolfgang Philipp Premm die Leitung der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Sie folgen als Teamchefärzte auf Dr. med. Heidi Müller-Breitenlohner, die sich nach mehr als 15 Jahren Chefarzttätigkeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.

 

Nach ihrer assistenzärztlichen Ausbildung am Klinikum Soest war Dr. Hasemann, die in NRW aufgewachsen ist, über zehn Jahre lang in der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen tätig, zuletzt in der Funktion einer Leitenden Oberärztin im Bereich Intensivmedizin. Sie verfügt zudem über die Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin, Notfallmedizin, Palliativmedizin und Schmerztherapie. An der TU Kaiserlautern absolvierte sie ein Studium im Bereich Gesundheits- und Sozialmanagement. Von 2016 bis 2018 war sie für die Implementierung eines Patientendatenmanagementsystems im Bereich der Anästhesie und der Intensivstationen verantwortlich.

Dr. Premm, geboren in Regensburg, absolvierte nach seinem Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen seine Assistenzarztzeit an der Uniklinik Regensburg und am Marienhospital Gelsenkirchen, wo er bis 2014 als Funktionsoberarzt tätig war, dort auch stellvertretender ärztlicher Leiter des Notarztstandortes und Leitender Notarzt. Zuletzt war er Oberarzt und Transplantationsbeauftragter am Stadtkrankenhaus Schwabach. Er verfügt über die Zusatzbezeichnungen für Intensivmedizin und Notfallmedizin.

Welche ersten Eindrücke haben Sie von der Erler-Klinik?

Hasemann: Die Erler-Klinik ist ein kleines, feines Haus mit kurzen Kommunikationswegen. An der Erler-Klinik haben mich von Anfang an der hohe Qualitäts-Standard und der wertschätzende Umgang der Mitarbeiter mit den Patienten und untereinander beeindruckt. Diese gelebte Kultur hat uns den beruflichen Neustart und das Ankommen im Team leicht gemacht.
Premm: In der Klinik für Anästhesiologie arbeiten derzeit fast ausschließlich Fachärzte, viele mit langjähriger Betriebszugehörigkeit. Dies sorgt für ein überdurchschnittlich hohes fachliches Niveau. Die Mitarbeiter sind unglaublich freundlich und hilfsbereit, das hat den Start sehr vereinfacht. Viele Prozesse sind sehr gut strukturiert und organisiert. Hier kann man es aushalten und sich mit Freude einbringen!

Sie sind als Teamchefärzte zu zweit in der Funktion eines Chefarztes, das ist ein eher ungewöhnliches Modell. Was waren die Beweggründe dafür? Welche Vorteile hat dies in der täglichen Arbeit?

Hasemann: Das Kollegialsystem stellt ein modernes Management-Modell dar und etabliert sich zunehmend. Für uns als Chefärzte bietet es die Chance durch optimale Einteilung der Arbeitsabläufe unsere Patienten professionell und sicher zu versorgen. Zudem bietet die enge Zusammenarbeit die Möglichkeit sich fachlich auszutauschen sowie eine breitere Basis für verantwortungsvolle Entscheidungen zu schaffen.
Premm: Wir verstehen uns als eine Einheit, leben diese Verbindung im klinischen Alltag und liefern die Power von zwei Chefärzten. Im OP können wir parallel arbeiten und uns umfassend um unsere Patienten kümmern. Für postanästhesiologische und Intensiv-Visiten und administrative Tätigkeiten können wir uns aufteilen. Das schafft Raum und Zeit für weitere Projekte.

Welche neuen Herausforderungen erwarten Sie im Hinblick zum Beispiel auf Leistungsspektrum und Abläufe?

Hasemann: Durch die ausgezeichnete Versorgungsstruktur der Erler-Klinik im Hinblick auf die Konzepte ANOA, Vernetzung mit dem Reha-Zentrum und die bereits sehr gut etablierte perioperative Schmerztherapie haben wir die Vision mittelfristig eine Weiterbildungsbefugnis für die „Spezielle Schmerztherapie“ anzustreben.
Premm: Außerdem freuen wir uns sehr, dass sich unsere Abteilung aktiv in dem Projekt „Alterstraumatologie“ engagiert - in interdisziplinärer und interprofessioneller Zusammenarbeit mit unseren Kollegen aus der Unfallchirurgie, dem Leitenden Oberarzt der Alterstraumatologie und Geriater Dr. Klenk, engagierten Mitarbeitern aus der Pflege und Kollegen aus dem Verwaltungsbereich.  

Wie sieht eine adäquate Narkoseversorgung für diese Patientengruppe aus?

Premm: Wir wollen sichere und moderne Narkoseverfahren, insbesondere für unsere älteren und häufig deutlich vorerkrankten Patienten etablieren. Dies beinhaltet nicht nur eine sorgfältige Risikoevaluation und die Auswahl des schonendsten und sichersten Verfahrens im Prämedikationsgepräch. Auch intraoperativ wollen wir z.B. durch Narkosetiefemessung und hämodynamische Optimierung ein höchstmögliches Maß an Sicherheit und Komfort bieten. Auf unserer Intensivstation werden dann alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen und fortgeführt, um die uns anvertrauten Patienten wieder optimal auf die Normalstationen und letztlich ins Leben zurückzubringen.
Auch die zunehmende Digitalisierung in der Erler-Klinik macht vor der Anästhesie nicht Halt…
Hasemann: So ist es. Eine weitere spannende Herausforderung wird sicherlich auch die Etablierung einer elektronischen Patientenakte im Bereich der Dokumentation der Anästhesieverfahren im OP sowie im Bereich der operativen Intensivstation darstellen. Was auch immer an Herausforderung kommen mag:
Unser Ziel ist erreicht, wenn unsere Mitarbeiter das Gefühl haben, ein wichtiger Teil des Teams der Erler-Klinik zu sein und so entscheidend zur optimalen Versorgung unserer Patienten beizutragen.

Frau Dr. med. K. Hasemann, Herr Dr. med. W. Premm