Keine Angst vor Narkose und OP!

In der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin der DR. ERLER KLINIKEN wird jeder Patient individuell und bedürfnisgerecht durch seinen medizinischen Eingriff begleitet.

Jeder Patient ist anders. Unterschiedliches Alter und verschiedene Lebensweisen führen dazu, dass Narkosen besser oder schlechter vertragen werden, zu stark wirken – oder zu schwach. Auch nach erfolgreicher Narkose während der OP kann von anästhesiologischer Seite aus viel getan werden, damit der Patient möglichst schnell wieder auf die Beine kommt.


Ängste nehmen durch positive Suggestion

Stellen Sie sich vor, sie sind in Ihrem letzten Urlaub. Sie liegen am Strand. Sie hören die Wellen rauschen. Eine leichte Brise weht. Die Sonne wärmt wohltuend Ihre Haut… Und schon ist der Patient eingeschlafen. „Nicht wenige Patienten sind sehr angespannt, wenn wir Sie zur Operation einschleusen“, weiß Mathias Gottschalk, Leiter der Anästhesiepflege der DR. ERLER KLINIKEN. „Wir versuchen Ihnen durch positive Suggestion oder Vermeidung negativer Suggestion in einen Zustand der tiefen Entspannung zu verhelfen“. Achte auf Deine Wortwahl! „Wir sagen unseren Patienten zum Beispiel, dass wir sie nun zu Ihrer Sicherheit an den Monitor anschließen – und nicht etwa, dass wir sie jetzt verkabeln.“ Auch ein ruppiges „Tschüss“ im Moment des Weggleitens in den Tiefschlaf wird vermieden; stattdessen verabschieden sich die Anästhesisten mit einem freundlichen Gruß: „Sie kommen später in den Aufwachraum. Da sehen wir uns dann wieder.“


Ablenkung durch HappyMed-Brillen

Hollywood auf dem OP-Tisch – was wie Science Fiction klingt, ist in der Erler-Klinik seit einigen Jahren längst Realität. Verantwortlich dafür ist eine spezielle Videobrille mit einem großen Repertoire an Filmen, Konzerten und Naturdokumentationen für Kinder und Erwachsene und integrierten Kopfhörern. Zum Einsatz kommen die mittlerweile 3 Exemplare bei Eingriffen mit örtlicher Betäubung oder Teilnarkosen. Die HappyMed-Brille, die ein anerkanntes Medizinprodukte ist, wirkt wie eine Art digitales Beruhigungsmittel ohne Nebenwirkungen. Sie lenkt quasi auf Knopfdruck vom Operationsgeschehen ab und entführt den Patienten auf die Malediven oder nach Lappland, in die Liebesschnulze oder die leichte Komödie. „Wir können sehen, dass Patienten mit Videobrille eine ruhigere Atemfrequenz, einen niedrigeren Blutdruck sowie einen langsameren Herzschlag haben“, zieht Dr. Wolfgang Premm, Teamchefarzt der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin sein Fazit. „Deshalb können wir die sogenannten Sedativa, unsere Medikamente zur Ruhigstellung verringern, was auch den postoperativen Betreuungsaufwand reduziert“.


Narkosetiefenmessung und BIS-Monitoring

Eine einheitliche Dosis des Narkosemittels für alle? Auf keinen Fall, so zeigen wissenschaftliche Studien. „Gerade ältere Patienten kommen oft mit sehr wenig Narkosemitteln aus“, erklärt Dr. Wolfgang Premm, Teamchefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin. „Eine zu tiefe Narkose wirkt sich dann ungünstig auf die Hirnfunktion im Nachgang der OP aus.“ Mit der Folge, dass die Gefahr für ein sogenanntes Delir – ein Verwirrtheitszustand – enorm wächst. Auch das Gegenteil kann passieren – und die verabreichte Einheitsdosis an Narkosemedikament ist zu wenig, zum Beispiel, wenn der Patient an Rauschmittel gewöhnt ist. In diesen Fällen kann ein sogenannter Zustand der „Awareness“ eintreten, eine Art verwirrter Wachheit während des OP-Geschehens.

Weil eben für jeden Patienten seine ganz individuelle Dosis an Narkosemittel ideal ist, kommt in den DR. ERLER KLINIKEN die sogenannte Narkosetiefenmessung zum Einsatz – eine Art EEG-Sonde, die am Kopf des Patienten befestigt wird und während der Gabe des Narkosemedikaments die Hirnaktivität misst. „Wenn bestimmte Areale auf ganz bestimmte Weise reagieren, dann wissen wir, dass unser Patient nun optimal narkotisiert ist“, erklärt Teamchefärztin Dr. Premm. Mithilfe des sogenannten BIS-Monitorings sieht das medizinische Personal auch sofort, wenn sich ein sogenannter „Awareness“-Zustand beim Patienten anbahnt – und kann über Medikamentengabe nachregulieren, sodass es gar nicht erst soweit kommt.

Vermeidung von postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV)

Eine lästige Nebenwirkung von chirurgischen Eingriffen unter Narkose können Übelkeit und Erbrechen sein. Meistens sind es Narkose-Gase, die für diese unangenehme Begleiterscheinung verantwortlich sind. Damit eine sogenannte PONV (engl. „postoperative nausea and vomiting“) erst gar nicht entsteht, ersetzen die Anästhesisten in der Erler-Klinik - wo immer notwendig und möglich -Gase durch die sogenannte TIVA, die totale intravenöse Anästhesie. Bei der TIVA wird das Narkosemedikament venös verabreicht und gelangt direkt über das Blut in den Körper, eben ohne die Inhalation von Gasen. „Die gasfreie Narkose setzen wir zum Beispiel ein, wenn uns Patienten im Vorgespräch darüber berichten, dass Ihnen bei vorherigen Operationen nach dem Aufwachen häufig schlecht wurde“, fasst Dr. Wolfgang Premm, Teamchefarzt der Abteilung Anästhesiologie und Intensivmedizin zusammen. Auch Risikofaktoren wie Opioidgabe, Dauer der Operation oder Art der Operation können Indikatoren für PONV sein und eine gasfreie Narkose nahelegen.

Wärmemanagement

Es klingt banal, kann allerdings schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben: Der Patient darf kurz vor, während und nach der Operation unter keinen Umständen auskühlen, sondern muss – im Gegenteil – durchgehend mollig warm gehalten werden. Studien haben gezeigt, dass eine eher niedrige Körpertemperatur (Körperkerntemperatur < 36 ° C) im Umfeld eines operativen Eingriffs das Risiko für Wundinfektionen, Blutungen und kardiale Komplikationen erhöht. Außerdem ist die sogenannte Hypothermie mit einem verlängerten postoperativen Aufenthalt im Aufwachraum verbunden. „Vor allem junge männliche Patienten berichteten früher häufig von sogenanntem Shivering, einem Zustand schüttelfrostartigem Frierens nach dem Aufwachen“, erklärt Mathias Gottschalk, Leiter der Anästhesiepflege.

Seit einigen Jahren betreiben die KLINIKEN DR. ERLER ein umfassendes Wärmemanagement. Im gesamten Zeitraum der operativen Vorbereitungen, während und nach der Operation wird durchgängig die Körpertemperatur des Patienten überwacht. Je nach Zeitpunkt im Operationsgeschehen sowie Art der Operation kommen wärmende Tücher oder Folien und/oder spezielle Gebläse zum Einsatz, die den Patienten auch am OP-Tisch zuverlässig warm halten. Um die körpereigene Wärme zu erhalten, werden vorgewärmte Infusionen verabreicht. Während der Operation wird zudem explizit darauf geachtet, dass nur das OP-Gebiet aufgedeckt ist, dass zwingend für den Eingriff offengelegt werden muss.