Mittelfristig mehr OP-Kapazität für Patienten der Erler-Klinik

Die umfassenden Bauarbeiten am Kontumazgarten sind abgeschlossen: Auf dem Gelände der Erler-Klinik sind mit Baubeginn 2017 unter anderem zwei neue OP-Säle – einer davon ein High-Tech-Hybrid-OP – entstanden.

Damit erhöht sich die OP-Kapazität der orthopädisch-chirurgischen Fachklinik mit internistischer Fachkompetenz auf insgesamt 11 Säle, zwei davon für ambulante operative Eingriffe. Außerdem wurde der perioperative Bereich erweitert: Im neuen, mit modernsten Überwachungsgeräten ausgestatteten Aufwachraum wie auch in der Intensivstation gibt es nun mehr Betten. Auch die zentrale Sterilgutversorgung (ZSVA) zog in den neu errichteten OP-Gebäudetrakt um, wurde modernisiert und vergrößert. Die Notfallambulanz bekam ein weiteres Behandlungszimmer. Geplant war die Fertigstellung bereits im Jahr 2021. Allerdings haben Corona-Pandemie, Lieferengpässe und Fachkräftemangel im Baugewerbe immer wieder zu zeitlichen Aufschüben geführt.

„Besonders stolz sind wir darauf, dass mit dem High-Tech-Hybrid-OP den Bürgerinnen und Bürgern der Metropolregion eine hochmoderne Behandlungsräumlichkeit zur Verfügung steht“, betont Geschäftsführer Markus Stark. Ein sogenanntes intraoperatives CT ermöglicht CT-Aufnahmen während der Operation zum Beispiel bei hochkomplexen Wirbelsäuleneingriffen oder bei der unfallchirurgischen Versorgung von komplizierten Frakturen, bei denen die dreidimensionale Bildgebung einer CT den konventionellen Röntgenbildern überlegen ist. Dies garantiert allerhöchste Präzision beim Einsatz von Platten und Schrauben und verkürzt die OP-Dauer. Ein 3-D-Navigationsgerät sowie eine Angiographieanlage für gefäßchirurgische Eingriffe runden das High-Tech-Spektrum der intraoperativen Diagnostik ab.

Aus pflegerischer Perspektive sorgt ein hochmoderner Schleusenbereich mit zwei integrierten Deckenliften für eine spürbare Entlastung bei der Lagerung von Patienten, die nun auch bei Frakturpatienten besonders schonend und schmerzarm erfolgen kann. Mit der Erweiterung und Modernisierung unseres OP-Bereichs erfüllen wir in der Erler-Klinik den Goldstandard in Sachen Qualität und Sicherheit“, fasst Prof. Dr. med. Roland Biber, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie zusammen.

Um die modernen medizintechnischen Möglichkeiten komplett ausschöpfen zu können, müssen neue Strukturen etabliert, Prozesse eingeübt und spezielles Know-How aufgebaut werden. Die Schulungen dazu laufen bereits, dauern aber noch an. „Perspektivisch kann man sagen, dass wir die beiden neuen OP-Säle zwar 2023 in Betrieb genommen haben, aber erst Ende des Jahres damit in die Vollauslast gehen können“, fasst Markus Stark zusammen. Auch OP-Personal werde derzeit noch verstärkt gesucht. „Wir brauchen also noch ein wenig Zeit, bis wir auf vollem Leistungsniveau sein können. Mittelfristig wird die Erweiterung unseres OP-Bereichs dazu führen, dass wir für unsere Patienten mehr Kapazitäten für operative Eingriffe bereitstellen und so zum Beispiel die Wartezeiten bei geplanten Operationen verkürzen können.“

Insgesamt investierten der Freistaat Bayern, die Regierung von Mittelfranken und die Dr. Fritz Erler Stiftung, die Eigentümerin der Kliniken Dr. Erler gGmbH ist, 21,7 Millionen in das Erweiterungs- und Strukturprojekt. Der Freistaat Bayern und die Regierung von Mittelfranken förderten das Bauprojekt mit ca. 14 Millio-nen Euro.

Architektur und Technik:

"Bei der Modernisierung unseres OP-Bereichs haben wir keine Kompromisse gemacht“, freut sich auch Frau Saba Dedjban M.Sc., Prokuristin und Kaufmännische Leitung der DR. ERLER KLINIKEN, die mit ihrem Team maßgeblich das umfangreiche Bauprojekt verantwortet hat. Die Kombination aus modernster Medizintechnik in lichtdurchfluteten Räumlichkeiten und einer Bauplanung, die sich konsequent an den Arbeitsabläufen des Personals orientiert, war unser Ansatz.“ Die Arbeiten wurden bei laufendem Klinikbetrieb durchgeführt. „Wir danken allen Patienten, Anwohnern, Lieferanten, Rettungsdiensten und unseren Mitarbeitern für ihre Geduld.“