In der Klinik für Konservative und Operative Wirbelsäulentherapie der KLINIKEN DR. ERLER behandeln wir sämtliche Wirbelsäulenerkrankungen.
Ihre Therapie ist so individuell wie die Geschichte eines Menschen. Deshalb haben wir zusammen mit dem REHA-ZENTRUM AM KONTUMAZGARTEN ein Rückentherapiezentrum gegründet. So konnten wir unser bestehendes Behandlungsangebot für Rückenerkrankungen erweitern, insbesondere im nichtoperativen Bereich.
Die Behandlung in der Klinik für Konservative und Operative Wirbelsäulentherapie umfasst drei Module, die bei Bedarf aufeinander aufbauen können:
Entscheidend für das Vorgehen ist die Zuordnung der Schmerzen und die Klärung der Ursachen. Dafür spielt bei degenerativen (verschleißbedingten) Wirbelsäulenveränderungen beispielsweise die Diskographie eine wichtige Rolle.
Viele Erkrankungen der Wirbelsäule müssen gar nicht bzw. zunächst nicht operativ behandelt werden. So kann bereits durch niedergelassene Kollegen eine umfassende konservative Therapie erfolgen.
Grundlage der Behandlung ist die Ursachenerforschung mittels fundierter Diagnostik. Um zu analysieren, woher die Beschwerden kommen, vervollständigen wir die bisherigen medizinischen Befunde gegebenenfalls durch spezielle Labor-, Computertomographie-, MRT- und fachneurologische Untersuchungen.
Eine stationäre Untersuchung und Behandlung der Wirbelsäulenbeschwerden kommt vor allem in Betracht bei:
Unser konservatives Therapiekonzept beruht auf drei Säulen, die sich ergänzen:
Für unspezifische Rücken- und pseudoradikuläre Schmerzsyndrome steht eine komplexe Schmerztherapie – flankiert von wirbelsäulennahen Injektionstechniken – an erster Stelle. Unsere erfahrenen Physiotherapeuten ergänzen die medizinischen durch physikalische Maßnahmen.
In manchen Fällen führen selbst verschiedene Maßnahmen nicht zu einem längerfristigen Erfolg. Erst bei solchen therapieresistenten Schmerzen mit relevanten strukturellen Veränderungen wenden wir interventionelle und operative Strategien an. Dabei gehen wir nach Möglichkeit minimal-invasiv, also besonders schonend, vor.
Bandscheibenvorfälle im Spinalkanal (Sequester) werden je nach Lokalisation vollendoskopisch oder mikroskopisch-minimal-invasiv entfernt. Schwerer Verschleiß erfordert eventuell eine Bandscheibenprothese an der Lenden- oder Halswirbelsäule (lumbale und zervikale Bandscheibenprothese), die häufig eine Alternative zur Versteifungsoperation ist.
Falls alle anderen Therapien nicht zum Erfolg führten oder nicht durchführbar sind, kann eine Versteifung von zwei oder mehr Wirbelkörpern (Spondylodese) die Beschwerden lindern.
Bei einem fortgeschrittenen Bandscheibenschaden (Osteochondrose) und chronischen Schmerzen nach einer Bandscheiben-OP kann ein Bandscheibenersatz in Frage kommen. Dabei wird die krankhafte Bandscheibe der Lenden- oder Halswirbelsäule komplett entfernt und durch eine Prothese ersetzt.
Am häufigsten sind Versteifungen an der Lendenwirbelsäule (lumbale Spondylodese). Sie erfolgen vom Rücken her (dorsal), seltener über einen zusätzlichen vorderen Zugang. Einen Schwerpunkt bildet hier die operative Behandlung des erworbenen oder angeborenen Wirbelgleitens (Spondylodese bei Wirbelgleiten). Dank innovativer Verfahren platzieren wir die Schrauben minimal-invasiv über kleine Hautschnitte und brauchen deshalb die Wirbelsäule nicht freizulegen.
Bei der zervikalen Fusion (zervikale Spondylodese an der Halswirbelsäule) wird meist über einen wenige Zentimeter kleinen Zugang an der Halsvorderseite die Bandscheibe freigelegt, entfernt und durch einen Knochenspan oder Cage („Käfig“) ersetzt.
Die Wirbelkanalstenose (Wirbelkanaleinengung) mit den typischen Beinschmerzen und Missempfindungen in den Füßen betrifft meist ältere Patienten. Neben einer gezielten konservativen Therapie führen wir bei absoluten Stenosen die spinale Dekompression mittels Hochfrequenzfräse und Mikroskop durch.
Tritt der Verschleiß der Wirbelgelenke mit reinen Rückenschmerzen in den Vordergrund, kann die Facettgelenksdenervation (Hitzesondenbehandlung der Wirbelgelenke) in örtlicher Betäubung eine Möglichkeit sein.
Um Wirbelkörper nach einem Bruch zu stabilisieren, setzen wir bei stabilen Frakturen auf eine konservative Behandlung. Falls operiert werden muss, kommen fast ausnahmslos minimal-invasive Verfahren zum Einsatz (perkutane Osteosynthese). Die Verwendung von Computernavigation macht diese Eingriffe besonders präzise und sicher. Wirbelbrüche bei Osteoporose-Patienten werden – insbesondere nach einem Unfall – mit der perkutanen Ballonkyphoplastie versorgt.
Eine Wirbelkörperersatzoperation an Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule kann etwa bei Tumoren, Entzündungen von Wirbelkörpern oder instabilen Berstungsbrüchen erforderlich sein. Stets wird der betroffene Wirbelkörper entfernt und ersetzt. Dabei ist immer die Knochenanlagerung und Stabilisierung des operierten Segmentes mittels Platten oder Schrauben notwendig.
Vertebroplastie und Kyphoplastie dienen zur Stabilisierung von gebrochenen, schmerzenden Wirbelkörpern durch Zement und haben sich für die Therapie der osteoporotischen Wirbelkörperfraktur fest etabliert. Bei der Kyphoplastie wird der Wirbelkörper mit einem Ballon teilweise aufgerichtet und der so geschaffene Hohlraum mit Knochenzement aufgefüllt. Diese sehr sichere Operation erfolgt routinemäßig über zwei kleine Schnitte.
Ein Schwerpunkt bei der Versorgung von Unfallopfern ist die operative Behandlung von Halswirbelsäulenverletzungen (zervikale Spondylodese).
Darüber hinaus haben die KLINIKEN DR. ERLER den Status einer Sonderstation der Berufsgenossenschaften – auch deshalb behandeln wir viele Verletzungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Selbst für die umfassende Versorgung von schwersten Unfallverletzungen sind wir hervorragend gerüstet.
Tumoren und Entzündungen der Wirbelsäule gehören ebenso zum Spektrum der Klinik für Konservative und Operative Wirbelsäulentherapie. Tumorpatienten werden in einem interdisziplinären Konsil besprochen und unter Berücksichtigung aller Facetten behandelt.
Insbesondere bei Primärtumoren an der Wirbelsäule ist oft die Entfernung des Wirbelkörpers und dessen Ersatz mit gleichzeitiger interner Stabilisierung nötig. Hierbei handelt es sich ausnahmslos um große wirbelsäulenchirurgische Eingriffe, meist in dorso-ventraler Operationstechnik (Wirbelkörperersatzoperation).
Die Behandlung von kindlichen Skoliosen und Kyphosen – zwei Arten von Fehlbildungen der Wirbelsäule – wird in einer eigenen Sprechstunde unter Mitwirkung eines Orthopädietechnikers durchgeführt. Für die Verlaufsbeurteilung der Verkrümmung steht ein röntgenstrahlenfreies lichtoptisches Messsystem zur Verfügung. Während bei Formabweichungen und Fehlbildungen in erster Linie Krankengymnastik und Korsetttherapie in Frage kommen, müssen wir hochgradige Skoliosen und Kyphosen operativ durch eine Korrekturspondylodese versorgen.
Das chronische Schmerzsyndrom ist eine komplexe Erkrankung, die eine vielschichtige Therapie erfordert. Mit dem multimodalen Konzept der ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädisch manualmedizinischer Akutkliniken) bieten wir unseren Patienten eine stationäre, nichtoperative Behandlungsmethode mit ganzheitlichem Ansatz – nicht nur bei chronischen Schmerzen an der Wirbelsäule.