Die Brust ist für viele Frauen ein sensibles Thema. Eröffnet man das Gespräch dazu, stellt man bald fest: für die einen sind sie zu klein, für andere zu groß, und ungleichmäßig ist sie eigentlich immer – das weiß auch unsere Expertin Dr. med. Beate Blank, Fachärztin für Plastische Chirurgie und Fachbereichsleitung der Handchirurgie, Plastischen und Mikrochirurgie, die seit September Korrektureingriffe an Brüsten bei uns durchführt.
Die Mammahyperplasie
Eine Mammahyperplasie – also eine zu große Brust – liegt vor, wenn beide Brüste zusammen über 1500g oder eine Brust alleine über 600-800g wiegt. Sie kann durch eine Brustverkleinerung, die sogenannte Mammareduktionsplastik behandelt werden. Dieser Eingriff wird von Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie weltweit sehr häufig durchgeführt, und zählt zu den medizinisch sehr sicheren Operationen für Patientinnen. Hierbei kann nach einem kurzen stationären Aufenthalt eine schnelle Beschwerdebesserung durch die Reduktion des Gewichtes und der Größe der Brust herbeigeführt werden.
Ausführliche Beratung in der Sprechstunde
Bei einem ersten Gespräch in der Sprechstunde erfolgt eine ausführliche Beratung der Patientinnen, die häufig schon seit ihrer Jugend unter den entsprechenden Beschwerden leiden. Hierbei erfolgt eine ausführliche Beratung der Patientin, sowie einige Messungen und eine Fotodokumentation, die bei Bedarf zur Vorlage bei der Krankenkasse benötigt werden. Denn die Brustverkleinerung zählt zu den Eingriffen, bei denen jeder Fall individuell geprüft werden muss. Häufige Beschwerden durch die zu großen Brüste sind eine stark hängende Brust, ziehendes Gewicht welches sich mit Hals- und Rückenschmerzen äußert, aber auch ständige Reizungen und Wunden im Bereich der Unterbrustfalten kommen häufig vor. Nicht selten beschreiben die Patientinnen aber auch chronische Kopfschmerzen oder Tinnitus aufgrund der ständigen Verspannungen.
Individuelle Planung der Operation
Liegt die Kostenübernahme durch die Krankenkassen vor oder hat sich die Patientin entschieden die Kosten für den Eingriff selbst zu tragen, wird in einem nächsten Gespräch die Operation besprochen und geplant. Dabei kann auf die besonderen Wünsche der Patientin eingegangen werden, insbesondere auf die gewünschte Größe der Brüste nach dem Eingriff. Der klassische Wunsch ist ein C-Körbchen. Wobei dann im Gespräch klar wird: Es muss einfach zum Rest des Körpers passen.
Während der Operation
Die Operation selbst erfolgt unter Vollnarkose, sodass die Patientinnen von dem Eingriff selbst nichts mitbekommen. Besonders wichtig ist aber die Anzeichnung, welche unmittelbar vor der Operation durchgehführt wird. Hierbei geht der Operateur oder die Operateurin auf eventuelle Asymmetrien ein, in manchen Fällen auch auf vorangegangene Eingriffe an der Brust. Während einer Mammareduktionsplastik wird ein Teil der Brustdrüse aber auch der überschüssigen Haut entfernt. Der Warzenhof wird in aller Regel verkleinert und mit der Brustwarze höher gesetzt. Somit wird die zu große Brust nicht nur verkleinert, sondern auch gestrafft. Pro Seite wird meistens eine Drainage in die Wundhöhle eingelegt, um die Bildung von Hämatomen zu vermeiden.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Nach ca. 4 Tagen stationärem Aufenthalt wird ein Kompressions-BH angepasst, dieser muss in aller Regel für insgesamt 12 Wochen getragen werden, um Schwellungen zu vermeiden. Das endgültige Ergebnis lässt sich aber meistens erst nach 6 Monaten beurteilen, da sich das Gewebe noch verändert und an die neue Situation anpasst.