Kolorektale Karzinome: Minimal-invasive und interdisziplinäre Therapie


Das Kolorektale Karzinom (KRK) ist mit etwa 64.000 Neuerkrankungen und rund 26.000 Todesfällen pro Jahr einer der häufigsten bösartigen Tumoren in Deutschland – etwa jede achte Krebserkrankung in der Bundesrepublik betrifft das Kolorektum.

In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Erler-Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. med. Markus Kleemann und dem Leitenden Oberarzt Dr. med. Tobias Stangl wird jeder und jede Tumorpatientin im durch die Ärztekammer zertifizierten Tumorboard mit onkologischen, pathologischen, radiologischen und gastroenterologischen Kolleginnen und Kollegen besprochen und die optimale Therapie auf Basis der aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien entschieden. Individualisierte Tumortherapien werden künftig auch in Kooperation mit der Universität zu Lübeck (Interdisziplinäres Centrum für Biobanking-Lübeck, ICB-L) und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg angeboten.

Die operative Therapie erfolgt in unseren top ausgestatteten Operationssälen für minimal-invasive Chirurgie (MIC-Zentrum).

Unser Team ist hochspezialisiert auf minimal-invasive Verfahren. Es besitzt eine hohe und langjährige Expertise in der Behandlung sowohl von Darmkrebserkrankungen als auch von Leber- und Lungenmetastasenresektionen und -ablationen.

Neben dem deutschen Facharztstandard für Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie liegt durch Prof. Dr. med. Markus Kleemann auch der europäische Facharztstandard im Team vor. Für die postoperative Nachsorge steht, falls notwendig, unsere Intensivstation unter anästhesiologischer Leitung zur Verfügung.

SCHONENDE OP-METHODEN ENTLASTEN UNSERE PATIENTEN

Seit über zwei Jahrzehnten hat sich der minimal-invasive Eingriff immer mehr etabliert. Heute wird er standardgemäß in der operativen Therapie von Darmkrebs eingesetzt. Viele Untersuchungen bestätigen die identische onkologische Radikalität der minimal-invasiven Operationsmethode im Vergleich zum herkömmlichen Bauchschnitt.

Die Vorteile der MIC sind eindeutig auf Seiten der Patientinnen und Patienten: kürzerer stationärer Aufenthalt, weniger Schmerzen nach der Operation, gleiche onkologische Radikalität und im langfristigen Verlauf weniger Narbenbrüche. Die minimal-invasive Therapie erlaubt die Operation unter etwa 10-facher Lupenvergrößerung im Vergleich zum konventionellen Eingriff. Aktuelle Entwicklungen der minimal-invasiven Operationstechnik – etwa die Roboter-gestützte Entfernung von Darmkrebs – suggerieren bessere Ergebnisse, die aber bis heute noch keinen belegbaren Vorteil für den Patienten bieten. Entscheidend ist, wie bei den offenen Verfahren, die Erfahrung des Operateurs/-in und des gesamten interdisziplinären Behandlungsteams.

Stiftung Lebensblicke: Prof. Kleemann folgt PD Dr. Eibl-Eibesfeldt als Regionalbeauftragter

PD Dr. Eibl-Eibesfeldt, der langjährige Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, engagierte sich viele Jahre ehrenamtlich als Regionalbeauftragter in der bundesweiten Darmkrebs-Stiftung Lebensblicke. Prof. Kleemann, der ihm 2021 nachfolgt, hat dieses Ehrenamt nun bereits übernommen. Auch er setzt sich aktiv gegen Darmkrebs ein und unterstützt gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen die Vorsorge, Früherkennung und Nachsorge.

Die Stiftung Lebensblicke – Früherkennung Darmkrebs – wurde 1998 gegründet und ist die älteste Stiftung, die sich in Deutschland für die Aufklärung der Bevölkerung über die Darmkrebsvorsorge einsetzt. Sie ist gemeinnützig und finanziert sich ausschließlich über Spenden und Zustiftungen.

www.lebensblicke.de