Schilddrüsenknoten – wann ist eine Operation sinnvoll?


Knoten in der Schilddrüse sind ein weit verbreitetes Krankheitsbild: Rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland entwickelt im Laufe des Lebens einen oder mehrere Schilddrüsenknoten. Die gute Nachricht: Die meisten dieser Knoten sind gutartig und müssen nicht behandelt werden. Dennoch kann es in bestimmten Fällen sinnvoll oder sogar notwendig sein, eine Operation durchzuführen.

In der Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie bieten wir Ihnen sowohl umfassende Diagnostik als auch die chirurgische Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen an. Modernste Operationstechniken und die langjährige Erfahrung unserer Fachärzte garantieren höchste Sicherheit.

Ursachen und Symptome von Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten entstehen häufig als Folge von Jodmangel, altersbedingten Veränderungen oder familiärer Veranlagung. Auch hormonelle Störungen können eine Rolle spielen. In den meisten Fällen verursachen Schilddrüsenknoten keinerlei Beschwerden und werden zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entdeckt.

Manche Patientinnen und Patienten entwickeln jedoch spürbare Symptome wie:

  • Ein Druck- oder Engegefühl im Halsbereich
  • Schluckbeschwerden
  • Atemnot bei größeren Knoten
  • Sichtbare oder tastbare Vergrößerung im Halsbereich

Wenn Knoten sehr groß werden oder sich die Schilddrüsenfunktion verändert, kann eine weitere Abklärung notwendig sein. Diese erfolgt in aller Regel durch die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen der Nuklearmedizin und Endokrinologie.

Wann ist eine Operation bei Schilddrüsenknoten erforderlich?

Nicht jeder Schilddrüsenknoten muss operiert werden. Eine chirurgische Entfernung der Schilddrüse oder von Teilen der Schilddrüse wird empfohlen, wenn:

  • Der Verdacht auf eine bösartige Veränderung besteht
  • Knoten rasch wachsen oder Beschwerden verursachen
  • Die Schilddrüse durch ihre Größe auf Nachbarorgane wie Luftröhre oder Speiseröhre drückt
  • Eine Überfunktion (Autonomes Adenom) durch heiße Knoten vorliegt

Die Entscheidung für oder gegen eine Operation erfolgt stets individuell, basierend auf einer ausführlichen Diagnostik und interdisziplinären Beratung mit Spezialistinnen und Spezialisten der Endokrinologie und Nuklearmedizin.

"Viele Patienten kommen mit großer Verunsicherung zu mir in die Sprechstunde, aber ein Schilddrüsenknoten bedeutet nicht automatisch Krebs. Deshalb ist es nach der gründlichen Untersuchung meine erste Aufgabe, ihnen verständlich zu erklären, was medizinisch sinnvoll ist – und was nicht."

Dr. med. Tobias Stangl, Leitender Oberarzt Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie

Gezielte Diagnostik und persönliche Beratung

In unserer Spezialsprechstunde für endokrine Chirurgie führen wir eine umfassende Untersuchung Ihrer Schilddrüse durch. Dazu gehören moderne Ultraschallverfahren (DEGUM II-Standard), ggf. labormedizinische Analysen sowie ergänzende bildgebende Verfahren.

Wir beraten Sie ausführlich und verständlich über den Befund, das mögliche Risiko und die individuell für Sie geeigneten Therapiemöglichkeiten.

Spezialsprechstunde Schilddrüse: Jeden Mittwoch  09:00-12:00 und 13:00-15:00 Uhr

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Schilddrüsenchirurgie mit höchstem Sicherheitsstandard

Ein wichtiges Instrument  im Bereich der Schiddrüsenchirurgie ist das sogenannte Neuromonitoring des Stimmbandnervs (Nervus recurrens). Mit Hilfe dieser Technologie wird der empfindliche Stimmbandnerv während der gesamten Operation überwacht und geschützt, um das Risiko einer Stimmveränderung nach der Operation zu minimieren.

Sollte eine bösartige Veränderung vermutet werden, ermöglicht uns eine feingewebliche Schnellschnittuntersuchung bereits während der Operation eine präzise Einschätzung. So können wir das weitere Vorgehen individuell anpassen – für Ihre größtmögliche Sicherheit.

Nach der Operation bleiben Sie zur Überwachung in der Regel 6 bis 8 Stunden am Monitorbett. Ein stationärer Aufenthalt von wenigen Tagen ist meist ausreichend.

 

"Gerade bei Schilddrüsenoperationen zählt die Erfahrung. Moderne Technik hilft uns den Stimmbandnerv zu schützen, aber letztlich ist es die routinierte Hand des Operateurs, die Komplikationen vermeidet."

FAQ

Wie gefährlich sind Schilddrüsenknoten?

In den meisten Fällen sind Schilddrüsenknoten gutartig und harmlos. Nur ein kleiner Teil der Knoten zeigt bösartige Veränderungen. Ob ein Knoten entfernt werden muss, hängt von der Größe, dem Wachstum, möglichen Beschwerden und der Funktion der Schilddrüse ab.

Muss jeder Schilddrüsenknoten operiert werden?

Nein. Viele Schilddrüsenknoten können einfach regelmäßig kontrolliert werden. Eine Operation ist nur dann notwendig, wenn Knoten Beschwerden verursachen, rasch wachsen, die Schilddrüsenfunktion stören oder ein Krebsverdacht besteht.

Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt nach der Operation?

Nach einer Schilddrüsenoperation bleiben Sie in der Regel nur wenige Tage in unserer Klinik. Direkt nach dem Eingriff überwachen wir Sie für etwa 6 bis 8 Stunden am Monitorbett, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Ist eine Schilddrüsenoperation gefährlich?

Dank modernster Technik und großer Erfahrung ist das Risiko heute sehr gering. Verletzungen des Stimmbandnervs oder der Nebenschilddrüsen sind selten. Durch Neuromonitoring und intraoperative Kontrollen wird das Risiko weiter minimiert.

Bleibt nach der Operation eine sichtbare Narbe?

Der Schnitt erfolgt in einer natürlichen Hautfalte am Hals und verheilt in der Regel sehr unauffällig. Nach vollständiger Abheilung ist die Narbe meist kaum noch zu erkennen.

Brauche ich nach der Operation Medikamente?

Wenn die gesamte Schilddrüse entfernt wurde, müssen Sie lebenslang Schilddrüsenhormone in Tablettenform einnehmen. Bei einer Teilentfernung kann die verbliebene Schilddrüse die Hormonproduktion meist weiter übernehmen.

Kann ich nach der Operation wieder ganz normal leben?

Ja. Nach der Erholungsphase kehren die meisten Patientinnen und Patienten rasch in ihren Alltag zurück. Sport, Beruf und Freizeitaktivitäten sind wieder uneingeschränkt möglich.

Ansprechpartner & Kontakt

Wenn Sie Fragen zu Ihrer Schilddrüsenerkrankung haben oder eine zweite Meinung wünschen, stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung. Bitte bringen Sie zur Vorstellung in unserer Spezialsprechstunde alle relevante Vorbefunde sowie eine Überweisung von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt mit.

Sprechzeiten nach Terminvereinbarung:
Jeden Mittwoch von 09:00 -12:00 und 13:00 -15:00 Uhr

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