Fit für Inklusion - Alle gehören dazu

KLINIKEN DR. ERLER ist als einzige Gesundheitseinrichtung in Nürnberg Pilotpartner des Projekts „Fit für Inklusion“

„Passt!“, verkündet Herbert Bischoff und nimmt sein Maßband zufrieden entgegen, nachdem Lisa Distler vom Projekt „Fit für Inklusion“ den Toiletteneingang vermessen hat. „Sind die Armaturen auch für Rollstuhlfahrer gut erreichbar?“, fragt Peter Vogt von der Zimmertür her. „Die Beschilderung des Raums ist schon gut von der Schriftgröße her, bräuchte aber noch etwas mehr Kontrast“, ergänzt Ursula Firsching. Dann geht´s weiter, vom Patientenzimmer im Reha-Zentrum ins Akuthaus zum Aufzugcheck.

Herbert Bischoff von der Selbsthilfegruppe Körperbehinderter Landesverband Bayern e.V., Ursula Firsching vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. und Peter Vogt, Vorsitzender des Behindertenrats der Stadt Nürnberg, sind als Menschen mit Behinderung sogenannte Experten in eigener Sache und haben schon viele öffentlichen Gebäuden begangen. Laut Behindertengleich-stellungsgesetz sollen Einrichtungen kommunaler Träger barrierefrei bauen. Die KLINIKEN DR. ERLER unterliegen als stiftungsgeführte freigemeinnützige Einrichtung diesen gesetzlichen Auflagen nicht. Trotzdem hat sich die Erler-Klinik auf den Weg zu einem inklusiven Krankenhaus gemacht: „Inklusion bedeutet Teilhabe für alle Menschen. Gerade im Gesundheitswesen sollte dies selbstverständlich sein, auch wenn wir natürlich nicht alle Barrieren auf einen Schlag beseitigen können, dazu fehlen einfach die finanziellen Mittel“, fasst Markus Stark, Geschäftsführer der KLINIKEN DR. ERLER zusammen.

In einem ersten Schritt müssen die Barrieren in den Köpfen fallen. Ob im Krankenhaus, im Kaufhaus oder in der Straßenbahn - die Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung ist ein zentrales Ziel des Projekts „Fit für Inklusion“, das vom <link inklusion-mittelfranken.paritaet-bayern.de - external-link-new-window "Opens external link in new window">PARITÄTISCHEN Mittelfranken</link> 2016 initiiert wurde.

Inklusion im Alltag voranbringen

Getreu dem paritätischen Motto „Alle gehören dazu“ sollen Dienstleistungen, Geschäfte und Freizeitangebote in Nürnberg barrierefreier werden. Die KLINIKEN DR. ERLER sind als einzige Gesundheitseinrichtung Pilotpartner im Projekt und Mitglied des gegründeten Arbeitskreises Reha und Gesundheit. _x000D_ Bei „Fit für Inklusion“ treffen Menschen mit Behinderung als Experten in eigener Sache auf Unternehmer und Dienstleister. Gemeinsam überprüfen sie Einrichtungen im Hinblick auf deren Barrierefreiheit und entwickeln Maßnahmen zur Verbesserung. Darüber hinaus bietet das Projekt Schulungen für Mitarbeitende an, um sie für die Bedürfnisse der unterschiedlichsten Kunden zu sensibilisieren.

„Wir möchten die Sicherheit und das Wohlbefinden von Patienten mit Behinderung verbessern“, erläutert Markus Stark das Anliegen der KLINIKEN DR. ERLER. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen noch stärker als bisher befähigt werden, auf die Bedürfnisse dieser Patientengruppe einzugehen. Das entspricht unserem Leitbild.“ Im Sommer 2017 sind Work-Shops für Klinik- und Reha-Mitarbeiter geplant. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf einer bedürfnisgerechten Kommunikation liegen. Und auch die ein oder andere Empfehlung der Begehung wird geprüft und veranlasst werden – damit „behindert sein“ nicht mehr automatisch heißt: „behindert werden“.

Erste Herausforderung ist die Rampe zum Eingang der KLINIKEN DR. ERLER. Geländer, Neugungswinkel, Abmessungen - Die Teilnehmer der Begehung hatten keine Beanstandungen.


V.l.n.r.: Frau Firsching (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.), Frau Saemann-Ischenko (KLINIKEN DR. ERLER), Herr Vogt (Behindertenrat der Stadt Nürnberg), Frau Distler (DER PARITÄTISCHE/Mittelfranken) und Herr Bischoff (Selbsthilfegruppe Körperbehinderter Landesverband Bayern e.V.)


Herr Bischoff von der Selbsthilfegruppe Körperbehinderter Landesverband Bayern e.V. prüft, ob die Armaturen in den Toiletten des REHA-ZENTRUMS am Kontumazgarten für Rollstuhlfahrer gut zugänglich sind.


Ist es für sehbehinderte und blinde Patienten möglich, eigenständig Medienangebot und Telefon zu nutzen? Herr Vogt vom Behindertenrat der Stadt Nürnberg lässt sich die Fernbedienung der Patientenzimmer erklären.


Schnell wieder fit nach einer OP? Herr Vogt vom Behindertenrat der Stadt Nürnberg prüft die Barrierefreiheit unserer MTT-Geräte.